Lochkamera
Definition
Die Camera
Obscura oder auch Lochkamera ist eine dunkle Kammer oder Schachtel, in die
durch ein kleines Loch Licht hineinfallen kann. Auf der dem Loch
gegenüberliegenden Seite
entsteht ein spiegelverkehrtes und auf dem Kopf stehendes Abbild. Diese
Projektion kann betrachtet oder aufgezeichnet werden.
Funktionsweise
Fotografieren
mit der Lochkamera ist vergleichbar mit dem normalen Fotografieren.
Der Hauptunterschied liegt darin, dass die Lochkamera keine Linse besitzt
sondern stattdessen eine sehr kleine Öffnung, die das Bild auf die lichtempfindliche
Stelle produziert. Durch die lange Belichtungszeit benötigt man
allerdings eine andere Arbeitsweise.
Abb. 1 (www.Schulphysik.de
/ 2006)
Eine Linse
erzeugt ein Bild dadurch, dass sie alle auf sie treffenden Lichtstrahlen von
jedem Punkt des Aufnahmeobjekts in einem gemeinsamen Brennpunkt vereinigt. Das
Loch einer Lochkamera erzeugt hingegen keinen Brennpunkt. Im Idealfall wäre das
Loch nur so groß, dass von jedem Punkt des Objekts lediglich ein Lichtstrahl
passieren könnte. Dieser Lichtstrahl trifft den Film dann nur in einem Punkt.
Ein Lichtstrahl von einem anderen Punkt des Objektes würde den Film an einem
anderen Punkt treffen. Alle Lichtstrahlen die durch das Loch einfallen erzeugen
zusammen ein exaktes Abbild des Objektes auf dem Film. Bewegt man die Filmebene
zurück oder vor so würde sich lediglich die Größe des Bildes abhängig von der
Entfernung zum Loch ändern.(siehe Bild 1,2)
Abb. 2 ( www.Wikipedia.de / 2006)
In Wahrheit ist das Loch natürlich niemals nur ein Punkt. Es werden also von
jedem Punkt des Aufnahmeobjekts mehrere Lichtstrahlen ankommen und auf dem Film
auftreffen. Abhängig von der Größe des Lochs werden diese Lichtstrahlen etwas
gestreut. Dies ist ein Grund, warum Aufnahmen mit der Lochkamera immer etwas
weicher (unschärfer) sind als Aufnahmen durch ein Linsensystem. Ein zweiter
Grund liegt darin, dass an den Lochrändern Beugungserscheinungen auftreten und
die unmittelbar am Lochrand passierenden Lichtstrahlen somit aus ihrer Bahn
gelenkt werden.
Da es keinen Brennpunkt gibt, wird eine Lochkameraaufnahme über das gesamte
Bildfeld gleichmäßig scharf (soweit man hier von Schärfe sprechen kann, Abb. 2.).
In anderen Worten: es gibt keine Beschränkung der Tiefenschärfe wie bei der
Fotografie mit Hilfe von Linsen. Sehr nahe Objekte (Entfernung Objekt-Loch
kleiner als Entfernung zwischen Loch und Film) werden allerdings aufgrund der
Divergenz der von jedem Punkt des Objekts eintreffenden Lichtstrahlen
unschärfer abgebildet.
Die Lochkamera Augen kommen bei vielen
Weichtieren, wie Kraken oder Schnecken vor. Im Folgenden wird erklärt wie Lochkamera
Augen bei Weichtieren benutzt werden und wo sie vorkommen.
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Lochkameraauge (Blasenauge)
Wölbt man das Grubenauge noch weiter blasenförmig zu, wobei man noch ein
als Blende funktionierendes Sehloch freilässt, so erhält man das beim Nautilus
vorkommende Lochkameraauge. Im Hohlraum befindet sich ein Glaskörperähnliches
Sekret. Wie schon der Name sagt funktioniert es wie eine Lochkamera, d.h. das
Sehloch lässt nur noch feinste Strahlen durch was ein richtiges Bildsehen auf
der Netzhaut (das Epithel aus Lichtsinneszellen und Pigmentzellen) ermöglicht.
Je kleiner das Loch ist, desto schärfer ist zwar das Bild, desto weniger Licht
kommt jedoch herein. Hier gilt also das Motto Schärfe auf Kosten der
Lichtstärke. Somit ist nur ein begrenztes Hell-Dunkelsehen möglich, jedoch
volles Richtungs- und Bewegungssehen.
Lochkamera Auge (Abb. 3)
Für eine Gegenstandsabbildung auf der Rezeptorenschicht ist Voraussetzung, daß die von verschiedenen benachbarten Punkten eines Gegenstands ausgehenden Lichtstrahlen auch entsprechende benachbarte Sinneszellen anregen. Dies wird bei dem Lochkameraauge oder Lochauge ( siehe Abb. 3) erreicht, einer Weiterentwicklung des Grubenauges, das auch nach dem Prinzip der Camera obscura arbeitet. Dabei wird die Grube zu einer blasenförmigen Einstülpung mit einem Sehzellenepithel (Netzhaut oder Retina). Die Grubenöffnung verengt sich zu einem kleinen Sehloch. Ein Gegenstand erscheint somit auf der Netzhaut als lichtschwaches, kleines, umgekehrtes Bild, dessen Schärfe proportional der Anzahl der erregten Sinneszellen ist. Da die Menge der erregten Rezeptoren darüber hinaus mit dem Abstand Gegenstand-Sehloch korreliert ist, ermöglicht dieser Augentyp bereits ein bedingtes Entfernungssehen
Quelle: Wissenschaft-online.de /zuletzt aufgerufen 17.2.2006 /nur Startseite zum Zeitpunkt der letzen aufrufes verfügbar
Online: Wikipedia , www.wikipedia.de/wiki/lochkamera
Online: Dieters Lochkamera Seite , www.die-lochkamera.de
Online: Schulphysik , www.schulphysik.de/java/lochkamera.html