Augenkrankheiten

 

Wir haben das Thema Augenkrankheiten gewählt, weil es ein großes Thema ist von dem jeder schon etwas gehört hat. Jeder kennt Augenkrankheiten, aber nur wenige wissen genaueres über sie.

Daher haben wir uns für sechs häufige und bekannte Augenkrankheiten entschieden und erklärt, was bei ihnen passiert, wodurch sie ausgelöst werden, wie sie behandelt werden und wenn möglich wie man sich vor ihnen schützen kann.

Außerdem haben wir versucht von möglichst vielen Teilen des Auges Krankheiten zu finden. Wir haben Beispiele für die Erkrankung der Hornhaut (Astigmatismus), der Bindehaut (Bindehautentzündung), der Linse (grauer Star), des Augeninnenraumes (grüner Star), der Netzhaut (Farbenblindheit) und des gelben Punktes (Makuladegeneration).

 Wir haben die Krankheiten im Auge von vorne (Hornhaut) nach hinten (Netzhaut) geordnet. Daher ist die Reihenfolge wie folgt:

 

1.      Astigmatismus

1.1.   Fachausdruck

1.2.   Was ist Astigmatismus?

1.3.   Welche Sorten von Astigmatismus gibt es?

1.4.   Wie entsteht Astigmatismus?

1.5.   Wie wird Astigmatismus festgestellt?

1.6.   Wie wird Astigmatismus behandelt?

1.7.   Wie viele Menschen leiden an Astigmatismus?

 

2.      Bindehautentzündung

2.1.   Was ist Bindehautentzündung und welche Funktion hat sie?

2.2.   Was sind die Ursachen von Bindehautentzündung und wie kann man ihr vorbeugen?

2.3.   Was sind die Beschwerden einer Bindehautentzündung?

2.4.   Wie wird Konjunktivitis diagnostiziert?

2.5.   Wie wird Bindehautentzündung behandelt?

 

3.      Grauer Star (Katarakt)

3.1.   Was ist der Graue Star?

3.2.   Welche Symptome treten auf?

3.3.   Was ist die Ursache für den Grauen Star?

3.4.   Welche Gegenmaßnahmen gibt es?

 

 

4.      Grüner Star (Glaukom)

4.1.   Was ist der Grüne Star?

4.2.   Welche Symptome treten auf?

4.3.   Was ist die Ursache für Grünen Star?

4.4.   Welche Gegenmaßnahmen gibt es?

 

5.      Farbenblindheit

5.1.   Was ist Farbenblindheit?

5.2.   Wie weit ist Farbenblindheit verbreitet?

5.3.   Wie erkennt man Farbenblindheit?

5.4.   Ist Farbenblindheit heilbar?

 

6.      Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

6.1.   Was ist der Gelbe Fleck (Makula)?

6.2.   Was passiert, wenn die Makula erkrankt?

6.3.   Symptome der Makuladegeneration

6.4.   Die verschiedenen Makuladegenerationarten

6.5.   Wie kann man feststellen ob man an AMD leidet

6.6.   Behandlung

 

 

 

 

 


Astigmatismus

 

1.1. Fachausdruck: Astigmatismus (vom griechischen: „Punktlosigkeit“) auch Stabsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung genannt.

 

1.2. Was ist Astigmatismus?

Astigmatismus ist eine unregelmäßige Krümmung der Hornhaut. Normalerweise ist die Hornhaut halbkugelförmig, bei einem Fall von Astigmatismus allerdings ist die Hornhaut entweder elliptisch (Eiförmig) geformt oder sie ist unregelmäßig geformt. Wenn die Hornhaut halbkugelförmig geformt ist, sieht man sowohl die senkrechten als auch die waagrechten Linien scharf. Wenn die Hornhaut allerdings elliptisch oder unregelmäßig geformt ist, treffen die Linien nicht gleichmäßig auf der Hornhaut auf. Daher wird ein Punkt nicht mehr als Punkt gesehen, sondern wird verzerrt auf der Netzhaut abgebildet, zum Beispiel als Linie (daher kommt der Name Stabsichtigkeit).

LASIK Zentren GmbH 2005

 

1.3. Welche Sorten von Astigmatismus gibt es?

Es gibt zwei Sorten von Astigmatismus, den regulären Astigmatismus und den irregulären Astigmatismus. Der reguläre Astigmatismus wird als Stabsichtigkeit bezeichnet da ein Punkt oft als Linie gesehen wird. Das liegt daran, dass durch die elliptische Verformung der Hornhaut die horizentalen und vertikalen Linien nicht auf einem Punkt schneiden (siehe Abb.:1)). Bei einem irregulären Astigmatismus ist das Bild komplett verschwommen, da es viele verschiedene Brennpunkte gibt. Die verschiedenen Brennpunkte entstehen dadurch, dass die Hornhaut nicht nur elliptisch geformt ist, sondern total unregelmäßig. Daher treffen die einfallenden Lichtstrahlen auf vielen Punkten auf der Netzhaut auf. Smolek 2004

 

 

Abb.:1) zeigt den Querschnitt eines normalen Auges (oben) und eines Auges mit Astigmatismus (unten) zu sehen. Es ist zu sehen, dass die Hornhaut der Grund für das unscharfe und verzerrte Bild auf der Netzhaut bei einem Auge mit Astigmatismus verantwortlich ist.

FOCUS DALIES 2006

1.4. Wie entsteht Astigmatismus?

Die Ursache von regulärem Astigmatismus ist Lidspannung, die dazu führt, dass die Hornhaut sich verformt. Der irreguläre Astigmatismus wird durch Hornhautverletzungen oder –narben verursacht. Diese entstehen zum Beispiel durch zu helles Licht. Beide Formen des Astigmatismus können erblich bedingt oder einen Folge der Krankheit „Grauer Star“ (siehe Kapitel 3) sein.

Smolek 2004

 

1.5. Wie wird Astigmatismus festgestellt?

Astigmatismus zeigt sich dadurch, dass man seine Umgebung nicht mehr scharf wahrnehmen kann. Meist ist ein Teil des gesehenen Bildes verzerrt oder verschwommen. Ein Augenarzt kann das genaue Ausmaß des Astigmatismus ermitteln, indem er sich die Hornhaut genau und vergrößert ansieht. So kann er feststellen, ob die Hornhaut unregelmäßig oder vernarbt ist.  Es gibt auch unterschiedliche Tests um Astigmatismus festzustellen (siehe Abb.:2)).

 

Abb.:2) zeigt einen Sehtest für Astigmatismus. Man nimmt ca. 6m Abstand von dem Test und sieht ihn sich mit jedem Auge von vorne an. Wenn manche Linien schwärzer oder unscharf erscheinen, man Astigmatismus. Perret Augenoptiker 2003

 

1.6. Wie wird Astigmatismus behandelt?

Es gibt verschiedene Formen Astigmatismus zu behandeln. Wenn die Sehkraft durch den Astigmatismus nur leicht eingeschränkt ist, kann man ihn mit Brillen oder Kontaktlinsen behandeln. Die Linsen werden dem Astigmatismus genau angepasst. Wenn der Astigmatismus allerdings stärker ist, muss er manchmal durch andere Behandlungen wie einer Operation oder einer Hornhauttransplantation behandelt werden. Es gibt verschiedene Operationsmethoden. Die bekanntesten sind LASIK und eine Astigmatische Keratonomie. Bei einer LASIK Behandlung wird die Hornhaut mit einem Laser abgeschliffen, um den Astigmatismus zu entfernen. Bei einer Astigmatischen Keratonomie wird die Hornhaut am Hornhautrand mit einem Diamantmesser bogenförmig angeschnitten damit sich die Hornhaut entspannen kann. 

LASIK Zentren GmbH 2005

1.7. Wie viele Menschen leiden an Astigmatismus?

Über 60% der Menschen in Deutschland leiden an Astigmatismus, auch wenn 42% nur eine leichte Verkrümmung der Hornhaut haben (bis zu 0,5 Dioptrin (Dioptrin: Einheit zur Messung der Brechkraft des Auges. Es wird angegeben, wie viel Dioptrin zuviel gebrochen werden.)), die nicht behandelt werden muss. Manche der 42% brauchen nicht einmal eine Brille, da die Verkrümmung der Hornhaut die Sehkraft kaum merklich einschränkt. 20% der Menschen leiden allerdings unter einer so starken Verkrümmung der Hornhaut (über 1 Dioptrin), dass sie behandelt werden muss.

Smolek 2005 

 


Die Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

 

Die Bindehautentzündung ist mit Abstand die häufigste Augenerkrankung in Deutschland. Bei dieser Erkrankung entzündet sich die Bindehaut, eine Schleimhaut, welche die Innenseiten der Augenlider bedeckt und mit der Hornhaut auf dem Augapfel in Verbindung steht. Das Auge wird rot und gibt ein schleimiges Sekret (Eiter) ab, das eintrocknet und das betroffene Auge  verkleben kann. Es gibt viele Ursachen einer Bindehautentzündung, wie z.B. Tränenmangel, Allergien und  Infektionen. Je nach Urasche der Entzündung muss die Erkrankung unterschiedlich behandelt werden.

  Autor: Smolek  - 2006

Larisch und  Döring- Coen- 2006

 

3.Abb.: Ein entzündetes menschliches Auge dessen Rotfärbung ein Symptom der Konjunktivitis ist .  Universitätsaugenklinik Giessen 2001                                                                                                                             

 

6.1. Was ist die Bindehaut und welche Funktion hat sie?

Die Bindehaut umgibt als äußere Schutzschicht die Vorderfläche des Augapfels, spart aber  dabei die Hornhaut aus. Außerdem umhüllt sie  auch die Innenflächen der Augenlider. Die Bindehaut ist eine mit Blutgefäßen  reich bestückte Schleimhaut, die sehr empfindlich ist und auf äußere Reize wie Fremdkörper, mechanische  oder chemische Einflüsse und Keiminfektionen sofort reagiert. Die Durchblutung wird sofort gesteigert und die Flüssigkeitsabsonderung vermehrt. Deshalb kommt der Bindehaut eine ausgeprägte Abwehrfunktion zu, die für das Auge unverzichtbar ist.

Autor: Smolek -.2006

 

 

4.Abb.: Querschnitt des Auges um  die gefäßreiche, durchsichtige  Bindehaut zu sehen.

Bollinger 2006

 

6.2. Was sind die Uraschen einer Bindehautentzündung und wie kann man ihnen vorbeugen?

Es gibt viele Hauptursachen einer Bindehautentzündung:  Tränenmangel, Reaktion der Bindehaut auf Umweltreize, Fehlsichtigkeit, Infektion durch Bakterien, Allergien und Fremdkörper die ins Auge eingedrungen sind.( Smolek 2006)

Der Tränenmangel im Auge führt dazu dass dieses trocken ist und sich dadurch in einem ständigen Reizzustand befindet. Somit ist das Auge sehr anfällig für andere Krankheitserreger, wie Bakterien, da diese nicht mehr von der Schleimhaut aufgehalten werden können. Die Reaktion der Bindehaut auf Umweltreize, wie z.B.  auf Staub, Hitze, Kälte, Wind, UV- Licht,  ist mit  einer der häufigsten Ursachen. Die Bindehaut kann sich auch aus psychologischen Gründen, wie beispielsweise ein hoher und lang anhaltender  Stressfaktor, der den Menschen belastet, entzünden. Auch Fehlsichtigkeit kann eine Bindehautentzündung hervorrufen.

Dadurch,  dass viele Menschen ihre Sehstärke bei einem Arzt nicht korrigieren oder sie nicht richtig korrigiert wurde,  kommt es zu einer Störung der Zusammenarbeit beider Augen. Diese Störung hat  zur  Folge,  dass  durch Schielen  oder sich ständiges Augenreiben  Bakterien ermöglicht wird  das Auge leichter zu infizieren. Die Infektion der Bindehaut durch Bakterien , Vieren, Pilzen ist die fünfte Ursache .Was von jedem Individuum abhängig ist, sind Allergien wie z.B. Heuschnupfen, Reaktionen auf Medikamente, Tierhaaren, Kontaktlinsen, die ebenfalls eine Entzündung hervorrufen können. Die letzte Ursache einer Entzündung  können Fremdkörper sein die ins Auge gelangen, wie z.B. Spritzer von  ätzenden Substanzen.

 

Da bei einer Bindehautentzündung die Regenbogenhaut und  die Lederhaut  betroffen sind, da sie mit ihr in Verbindung stehen, ist es wichtig diese Ursachen zu vermeiden.  Das Auge nicht mit schmutzigen Fingern zu reiben und nur Kosmetika benutzen die augenärztlich geprüft worden ist sowie ständige Untersuchungen bei einem Augenarzt sind die wichtigsten Vorbeugemaßnahmen.

 

Autor: Smolek -.2006

Autor: Trevor Day; Seite: 15

4.Abb.:  Das Augenreiben mit schmutzigen Fingern ist eine der häufigsten Ursachen für Konjunktivitis. Hase 2006

 

6.3. Was sind die Beschwerden einer Bindehautentzündung?

Die Beschwerden bei einer Bindehautentzündung können bei jeden Menschen sehr unterschiedlich ausfallen. Meistens werden die Augen rot, verschwollen, besonders lichtempfindlich  und jucken sehr stark. Das Rotwerden des Auges ist damit zu erklären, dass die roten Äderchen, die das Auge mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen, sichtbar werden. Das wässrig, schleimige Sekret, aus Eiweißstoffen und weißen Blutkörperchen ist eine Immunreaktion des Körpers auf dem Fremdkörper. Nach dem Aufwachen ist das Auge durch das eingetrocknete Sekret verklebt.  Bei einer stärkeren Entzündung sind auch die Augenlider geschwollen und lassen den Menschen insgesamt krank erscheinen. Spätestens jetzt muss man einen Augenarzt  aufsuchen.

Autor: Smolek -2006

Abb.5: Ein kleines Mädchen das die Symptome einer Bindehautentzündung aufzeigt Schneider 2006

6.4. Wie wird der Konjunktivitis diagnostiziert?

Nur der Augenarzt ist im Stande eine richtige Diagnose zu machen. Denn dieser kann, anhand der Rotfärbung des Auges erkennen ob nur die Bindehaut, die Gefäßhaut, die Hornhaut, die Regenbogenhaut oder die Lederhautoberfläche sich entzündet hat. Anhand  der Art und Stärke der ausgeschiedenen Sekrete kann ein Augenarzt erkennen was die Ursache der Entzündung war. Ist das Sekret schleimig bzw. eitrig  handelt es sich um eine bakterielle Infektion. Ist das Sekret wässrig handelt es sich um eine virale Infektion. Bei einer allergischen Infektion ist das Sekret meistens fadenziehend oder blutig. Um Krankheitserreger genau zu bestimmen nimmt der Augenarzt eine Probe des Sekrets und untersucht diesen  unter dem Mikroskop. Nach dieser Untersuchung wird ein Antikörper gesucht, um das richtige Medikament verschreiben zu können.

Autor: Smolek - 2006 

Autor: Trevor Day; Seite 22

6. Abb.: Dieses Bild zeigt einen Augenarzt der mit einer Lupe das Auge des Pazienten untersucht, um zu erkennen um welche Art der Bindehautentzündung es sich handelt. Hase 2005

 

6.5. Wie wird die Bindehautentzündung behandelt?

1. Diese Augenkrankheit wird je nach Ursache unterschiedlich behandelt. Bei der häufigen „unspezifischen Konjunktivitis“ wird die fehlende Tränenflüssigkeit mit Tränenersatzmittel (Augentropfen) ersetzt. Bei einer Virus- Bindehautentzündung, die acht bis zehn Tage nach Zeitpunkt der Ansteckung erst sichtbar wird, ist eine Behandlung nicht möglich, da es noch keine antiviralen Medikamente gibt. Diese Erkrankungen heilen nach einigen Wochen selbst. Es kann aber passieren dass ein Nummuli (Trübung auf der Hohnhaut) entsteht,  der erst nach Monaten wieder verschwindet und eine Verschlechterung der Sehstärke hervorruft. Die in Mitteleuropa häufige bakterielle Bindehautentzündung tritt bei geschwächter Immunabwehr, und Verletzungen  der Bindehautoberfläche auf, weil dann  Keime in diese eindringen können.

 Diese Keime können sich auf Kontaktlinsen oder Kosmetika, die unsachgemäß verwendet wurden, befinden. Mit antibiotischen Augentropfen und Salben  kann eine bakterielle Konjunktivitis innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen behandelt werden.

 

bindehautentzuendung02 7. Abb.:  Eine bakterielle Bindehautentzündung geht typischerweise mit einem Brennen und Tränen des erkrankten Auges einher.

ABDA 2006

 

 

 

2. Durch allergische Reaktionen, wie z.B. Pollenstaub, wird auch eine Entzündung hervorgerufen. Es sind meistens langwierige, chronisch verlaufende Entzündungen, dessen Symptome immer wieder auftreten. Sie wird mit antiallergischen Medikamenten behandelt.

8.Abb.:   Die allergische Bindehautentzündung reagiert  nicht nur auf der  Bindehaut des Auges, sondern auch auf  die Nasenschleimhaut (bekannt als sog. Heuschnupfen).

 

3.Die  Chlamydien –Bindehautentzündung, die auch die Schwimmbad- oder

Einschlusskörperchen- Bindehautentzündung genannt wird,  wird bei Geschlechtsverkehr oder durch Keime im Schwimmbad übertragen.  Diese Art von Konjunktivitis wird in einer langwierigen Behandlung, über vier bis sechs Wochen, die konsequent durchgeführt werden muss, geheilt. Es handelt sich hier um kleine Bakterien, die sich nur in lebenden Zellen vermehren und die Bindehaut des Auges, aber auch andere Schleimhäute des Körpers befallen können. Häufig ist die Erkrankung auch mit einer Infektion der Harnröhre und auch mit auftretenden Gelenkentzündungen verbunden. Eine Keimübertragung  ist durch intime Kontakte möglich; deshalb müssen Partner bzw. Partnerin in die Therapie mit einbezogen werden, um die Infektionskette zu durchbrechen.

9. Abb.: Ein menschliches Auge das unter  der Chlamydien –Bindehautentzündung leidet.

Brand 2006

 

Bei Neugeborenen verursachen meistens Parasiten, wie Fliegen,  das Trachom, welches eine chronische Form der Bindehautentzündung, die vor allem in Afrika und Asien vorkommt, ist.( Smolek 2006)

Das Trachom führt häufig zur Erblindung, weil die Hornhaut ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird. Man behandelt die Augen,  der Neugeborenen  mit Silbernitrat oder mikrobenhemmenden Salben, um frühzeitig die Erblindung zu verhindern.

Inge Smolek 2006 

 

 

6. Abb.: Die häufigste Behandlung bei einer Konjunktivitis.

Heller 1999

 


Grauer Star (Katarakt)

3.1. Was ist der Graue Star?    

Star ist das mittelalterliche Wort für „starr“ und wird vom starren Blick der erkrankten Menschen abgeleitet. „Grau“ wegen der gräulich-weiß getrübten Linse. Der Graue Star ist eine Linsentrübung, bei der nicht mehr ausreichend Licht auf die Netzhaut trifft bzw. an der falschen Stelle.                                          

Uthoff, 2005                                                   Abb.10 Auge eines am Grauen Star erkrankten Menschen (graue Linsentrübung)

 

 

3.2. Welche Symptome treten auf?

Zuerst sieht der Erkrankte ein verschwommenes Bild, die Augen sind lichtempfindlicher und er bemerkt ein vermindertes Kontrastsehen. Die Krankheit schreitet nur sehr langsam voran, führt aber auf lange sicht gesehen zu einer völligen Erblindung, da der Erkrankte die Symptome jedoch selbst wahr nehmen kann, wird der Katarakt meistens erkannt und kann dann behandelt werden.

Uthoff,  2005

 

 

3.3. Was ist die Ursache für den Grauen Star?

Am häufigsten tritt der Altersstar (1.3.1.) auf, d.h. eine altersbedingte Trübung der Linse bei Menschen ab ca. 60 Jahren. Weitere Ursachen können Komplikationen bei Patienten von Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes (1.3.2.), angeborene Defekte (1.3.3.), zum Beispiel bei einer Virusinfektion der Mutter während der Schwangerschaft oder als Folge von hoher Wärmestrahlung (Arbeiter am Hochofen etc.). In selteneren Fällen nach einem starken Stromschlag (1.3.4.) .

 

3.3.1. Der Altersstar: Ist eine Folge des normalen menschlichen Alterungsprozesses. Der Stoffwechsel in der Linse kann nicht mehr aufrechterhalten werden à die Linse quillt auf und trübt sich.

 

 

3.3.2. Katarakt bei Diabetes: Aufgrund des erhöhten Zuckergehalts (auch im Augenwasser) setzen sich Zuckerbausteine in der Linse fest und bewirken ein Quellen der Linse mit anschließender Trübung.

 

3.3.3. Angeborener Defekt: Am häufigsten kommt hierbei eine Virusinfektion, zum Beispiel mit Röteln, der Mutter während der Schwangerschaft vor. Das Kind wird dann mit getrübten Linsen geboren

 

3.3.4. Wärmestrahlung und Stromschlag: Die Linsenkapsel, die die Linse vor äußeren Einflüssen schützt wird beschädigt und es kann Flüssigkeit eindringen à aufquellen der Linse und Trübung.

Medizinische Universität Jena, 2006

 

3.4. Welche Gegenmaßnahmen gibt es?

Die getrübte Linse wird operativ durch eine Kunststofflinse ersetzt. Diese Operation kann bei örtlicher Betäubung durchgeführt werden.

Uthoff, 2005 Abb.2

 

Abb.11 Operatives Ersetzen der erkrankten Linse durch eine Kunststofflinse

 

 

 


 

 

Grüner Star (Glaukom)

 

4.1. Was ist der Grüne Star?

4.1.1. Es gibt zwei Formen des Glaukoms. zum einen das „normale“ Glaukom, bei dem durch erhöhten Augeninnendruck Nervenfasern   geschädigt werden.

 

Abb.12 Gesichtsfeldausfälle (schwarze Flecke eines am Grünen Star erkrankten Menschen

 

4.1.2. Zum zweiten den Normaldruck-glaukom. Hierbei handelt es sich um eine Unterversorgung des Auges mit Blut (bei niedrigem Blutdruck). In beiden Fällen werden die Nervenzellen der Netzhaut und besonders, die des Sehnervs zerstört. Dadurch erleidet der Patient /die Patientin Gesichtsfeldausfälle (Abb.13+14), d.h. das bestimmte Teile des Sehfeldes nur noch schwarze Flecken sind (Abb.12)                      

Medizinische Universität Jena, 2001

 

4.2. Welche Symptome treten auf?

4.2.1. Bei einem akuten Anstieg des Augeninnendrucks (Winkelblockglaukom) röten sich die Augen, der Patient klagt über Augen- oder Kopfschmerzen, in manchen Fällen kommt es auch zu Übelkeit und Erbrechen.

4.2.2. Alle anderen Formen des Glaukoms zeigen keine äußerlich erkennbaren Symptome. Der Erkrankte bemerkt die Krankheit nicht, bis die ersten Gesichtsfeldausfälle auftreten. Der Arzt hat jedoch die Möglichkeit anhand einer Messung des Augeninnendrucks oder einer Untersuchung der Papille (Sehnervkopf, Abb. 4 und 5) den Grünen Star festzustellen.

 

Bei Nichtbehandlung führt auch der Grüne Star zur völligen Erblindung des Patienten.

Medizinische Universität Jena, 2001

 

 

Abb.13       Abb.14

Abb.13 Sehnervkopf (Papille) eines gesunden Menschen

Abb.14 Papille eines an Glaukom erkrankten Menschen

 

 

4.3. Was ist die Ursache für den Grünen Star?

4.3.1. Erhöhter Augeninnendruck: Ist die Folge davon, dass er Kammerwasserabfluss so verengt ist, dass das Kammerwasser nicht mehr richtig abfließen kann und sich damit der Augeninnendruck erhöht (Abb. 15). Der normale Augeninnendruck beträgt 10 - 21mmHg, über 21mmHg ist er erhöht.

Durch diesen enormen Druck werden die Sehzellen auf der Netzhaut und besonders die, der Papille geschädigt (Abb. 13 und 14). Die Sehzellen können die Impulse nicht mehr weiterleiten und es kommt zu Gesichtfeldausfällen. 

4.3.2. Normaldruckglaukom: Das Auge wird nicht genügend durchblutet z.B. durch zu niedrigen Blutdruck, es entstehen die gleichen Gesichtsfeldausfälle, wie bei erhöhtem Augeninnendruck.

 

Studien erwiesen, dass Menschen ab 40 Jahren, kurzsichtige oder genetisch belastete Menschen (d.h. in der Familie lag früher eine Glaukomerkrankung vor) öfter am Grünen Star erkranken als andere.

Medizinische Universität Jena, 2001

 

4.4. Welche Gegenmaßnahmen gibt es?

4.4.1. Medikamentöse Behandlung:

- Medikamente zur Reduktion der Kammerwasserbildung,

- Medikamente zur Reduktion der Kammerwasserbildung und der   Verbesserung der Durchblutung im Bereich des Sehnerven

4.4.2. Operativer Eingriff: Es gibt zahlreiche Methoden den Grünen Star kurz- oder langfristig zu lindern. Zum Beispiel kann ein Teil des Ziliarkörpers zerstört werden, der für die Produktion des Kammerwassers zuständig ist.

Medizinische Universität Jena, 2001

Abb.15 Kammerwasserzirkulation bei einem gesunden Menschen im Gegensatz zur Kammerwasserzirkulation bei einem an Glaukom erkrankten Menschen

 

 

 


Farbenblindheit

 

5.1. Was ist Farbenblindheit?

Der Fachbegriff für Farbenblindheit ist Monochromasie. Der Fachbegriff für “echte” Farbenblindheit ist Achromasie und man kann in diesem Fall nur von schwarz und weiß unterscheiden.  In diesem Fall sieht man nur schwarz, weiß und unterschiedliche Grautöne. Andere Arten von Farbenblindheit sind auch Grünblindheit, Grünschwäche, Rotblindheit und Rotschwäche. Bei Grünblindheit zum Beispiel fällt ein Zapfen mit grüner Sehsubstanz aus und alle Grüntöne und mit grün gemischte Farben  können nicht mehr richtig wahrgenommen werden, da auf dieser Graph auf dem Farbspektrum dieses Menschen fehlt. Diese kommen vor, wenn einer der 3 Zapfentypen der Netzhaut, die für das Farbenunterscheidungsvermögen zuständig sind, ausfällt. In den Zapfen befinden sich  je eine von 3 verschiedene Sehsubstanzen (blau, grün und rot).

(Fachärtze, Apotheker und Wissenschaftler des jeweiligen Bereiches,2005)

 

5.2. Wie weit ist Farbenblindheit verbreitet?

Das Diagramm zeigt an ,welche Art von Farbenblindheit am meisten bei den Betroffenen in Deutschland verbreitet ist. Grünschwäche ist bei 50% der Betroffenen der Fall. Die zweithäufigste Art ist die Grünblindheit mit 25%. Rotblindheit ist zu 15% und Rotschwäche zu 10% der Betroffenen in Deutschland vertreten.  

(Smolek, 2004)

 

5.3. Wie erkennt man Farbenblindheit?

“…eine Unterscheidung der Farben Rot und Grün kann schwer sein. Ein rein grüner Farbeindruck wird bei diesen Personen als gräulich empfunden. „ (Fachärzten, Apothekern und Wissenschaftlern des jeweiligen Bereiches, 2005)

Genaueres wird durch so genannte Farbtafeln festgestellt(siehe Abb.17). Auf den Farbtafeln befinden sich Zahlen, die aus kleinen Farbtupfen bestehen. Die Farben sind so angeordnet, dass ein gesundes Auge die Zahl erkennt. Mit dieser Methode kann man ungefähr eine Grün-Rot-Blindheit feststellen. 

Abb.:17 Farbtafel mit denen man Rot-Grünblindheit feststellen kann, wenn sowohl links als auch rechts eine Zahl erkannt wird, ist das Auge gesund. http://www.kinderunibern.ch/quiz/universitaet_farbenblind.php?erfolg=1

 

 Ein genaueres Ergebnis erhält man durch das Anomaloskop. Das funktioniert so:

Der Patient muss durch ein Rohr auf eine zweiteilige so genannte Prüfscheibe schauen. Auf die obere Hälfte ist gelb und die untere

Hälfte ein Gemisch aus rot und grün. Je nachdem welche Farbstörung er hat, wird eine der Farben zu viel reingemischt und es entsteht in Augen des Patienten in der unteren Hälfte ein Ähnlicher Gelbfarbton wie im oberen Bereich der Prüfscheibe.

(Smolek, 2004)

Abb.:16) zeigt Farbtafeln, mit denen man Rot-Grün-Blindheit feststellen kann

 

 

5.4. Ist Farbenblindheit heilbar?

„Eine Therapie der angeborenen Farbsinnstörungen gibt es nicht.“ (Smolek, 2004) Da die Krankheit durch Erbanlagen übertragen wurde kann man diese auch nicht Heilen. Allerdings bleibt der Status der Krankheit konstant, das heißt, dass es weder Verschlechterungen noch Verbesserungen gibt.

Smolek, 2004


Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

 

2.1. Was ist der Gelbe Fleck (Makula)?

Der ovale Gelbe Fleck befindet sich im hinteren Teil des Auges und ist die medizinische Bezeichnung für die Netzhautmitte. Er bildet den Bereich des scharfen Sehens. Auf dem Gelben Fleck gibt es keine Stäbchenzellen (Dämmerungssehen) sondern rund 6-7 Millionen Zapfenzellen (Farben- und Scharfsehen), die Im Gelben Fleck besonders dicht aneinander gepackt sind. (Petra Döhler, 2003)

Das Zentrum des Gelben Flecks heißt Fovea, der Teil mit dem man am schärfsten Sehen kann - es wird das abgebildet, was gerade fixiert wird.

Sie ist nötig, um z.B. zu lesen oder Garn in eine Nadelöse einzufädeln.

C.E. Uhlig, 2006

 

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Abb. 17:

Querschnitt eines Auges

Gelber Fleck gekennzeichnet

Michigan Commission for the Blind

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2.2. Was passiert, wenn die Makula erkrankt (Makuladegeneration)?

Der Begriff Makuladegeneration wird dann gebraucht, wenn die Makula sich krankhaft verändert. Dies betrifft sowohl das entfernte sowie das nahe Sehvermögen.

Dabei wird das Sehvermögen verändert und kann zu Problemen im Alltag führen.

Doch es tritt hierbei kein vollständiger Sehverlust auf, da die am Rand liegende Netzhaut für den Orientierungssinn zuständig ist und funktionstüchtig bleibt.

C.E. Uhlig, 2006

 

2.3. Symptome der Makuladegeneration

Meistens ist im Frühstadium noch nichts bemerkbar, doch je weiter die Krankheit voranschreitet, desto mehr Anzeichen machen sich bemerkbar, dazu gehören:

-verschwommene Stellen

-grauer Schatten

-verzerrte Linien

Sind jedoch beide Augen erkrankt, treten die oben genannten Symptome wesentlicher früher auf. Das liegt daran, dass, wenn nur ein Auge erkrankt ist, sich das Gehirn vor allem auf das Bild von dem gesunden Auge konzentriert.

Georg Michelson, 2000

 

                                                   ß Abb. 18:

                                                   Sicht mit normalem Auge

                                                            Petra Döhler

 

                                                   Abb. 19:

                                                   Sicht wenn man unter à

                                                   AMD leidet

                                                            Petra Döhler

 

2.4. Die verschieden Makuladegenerationarten

a) trockene (atrophische) Makuladegeneration

Zwischen 80% und 90% derjenigen, die AMD haben, leiden unter der Atrophischen.

Meistens leiden ältere Menschen (50+) unter dieser Art, da dies zum natürlichen Alterungsprozess dazu gehört.

Normalerweise werden durch Licht die empfindlichen Teile der Zapfen verbraucht und werden abtransportiert. Bei zunehmendem Alter ist dieser Prozess meist gestört, d.h. das die verbrauchten Zapfenzellen nicht vollständig abtransportiert werden und so das Sehvermögen eingeschränkt wird. Aber genauso gut kann sie bei Kurzsichtigkeit – dabei ist der Augapfel längerà die Netzhaut steht unter höherer Belastungà bei Entzündung entstehen Folgeschäden – sowie bei Vererbung, Rauchern, bei Menschen, die ihre Augen nicht vor den Sonnenstrahlen schützen, vermehrt bei Frauen sowie bei blauäugigen Menschen – Augen sind lichtempfindlicher – auftreten.

Sobald man an der trockenen Makuladegeneration erkrankt, ist eine vollständige Heilung ausgeschlossen.

C.E. Uhlig, 2006

                                                                                                           Abbildung 20:

                                                                                                           trockene AMD

                                                                                                            C.E. Uhlig

 

 

 

 

b) feuchte (exsudative) Makuladegeneration

Die restlichen 10% - 20% der Erkrankten leiden unter der Exsudativen.

Hierbei wachsen aus der Aderhaut (siehe Abbildung 3) zusätzliche Gefäße unter die Netzhaut. Jene Gefäße destabilisieren die Netzhaut, sodass Lymphflüssigkeit und Blutserum austreten. Dies führt dazu, dass die Netzhaut anschwillt.

Dieser Vorgang verläuft meist schneller als bei der trockenen Makuladegeneration.

Karen Strehlow, 2004

 

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                                                                                                            Abbildung 21:

                                                                                                           feuchte AMD

                                                                                                            C.E. Uhlig

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2.5. Wie kann man feststellen, dass man unter der AMD leidet?

Am verbreitestem ist der Amsler-Test.

Hierbei wird jeweils mit einem Auge der Punkt auf dem Gitter fixiert.

Sollten im Bereich der Umgebung sich die Linien verzerren und/oder

Schatten auftreten, solllte ein Augenarzt befragt werden.

 

 

                                                                                                           So wirkt das Gitter

                                                                                                           wenn man unter

                                                                                                        AMD leidet.

 

 

 

 

2.6. Behandlung

Eine vollständige Heilung ist weder bei der trockenen noch bei der feuchten Makuladegeneration möglich.

Den Prozess der trockenen Makuladegeneration kann man nur verlangsamen, mit Hilfe einer Nahrungsergänzung, während man die feuchte Makuladegeneration fast vollständig heilen kann.

Ein bewehrtes Mittel stellt hierbei die Laseroperation da.

Hier werden die kranken Gefäße verbrannt, doch ein kleiner schwarzer Fleck verbleibt. Doch auch die operative Entfernung erfüllt ihren Zweck.


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