Exkursion: Bergbau im Lahn-Dill-Revier

Führung im Lahn-Mamor-Museum Flo und Lisa
Stromatopore (riffbildender Schwamm mit Klakgerüst)
Querschnitt durch den Stil einer Koralle
versteinertes Blatt einer Seelilie
Entstehung des Roteisensteins (Weilburg) Die Schnellen warten.
Führung in der Grube Fortuna Zu Fuß eingefahren!


Artikel für die Chronik 2004 des Gymnasiums Oberusel


Von Korallen, Vulkanen und der Dunkelheit

Originale Begegnung mit dem geographischen Raum und seinen Gegebenheiten

Die didaktisch angehauchte Sprache von pädagogisch ausgebildeten Lehrern verschleiert manchmal, um was es wirklich geht. Seit wir nahe der Lahn im ehemaligen Steinbruch von Villmar inmitten der Reste eines riesigen Riffes standen und die versteinerten Korallen, Seelilien und Stromatoporen sahen, wissen wir, dass es hier bei uns ein Meer gegeben hat. Zugegeben, die Zeitspanne vom Devon bis heute ist dagegen nicht so einfach vorstellbar.
Aber immerhin half uns das Wissen, um die einstige Existenz eines Flachmeeres beim Verständnis der Entstehung von Roteisenstein (auch Hämatit). Diesen bekamen wir ca. 30 Radkilometer weiter flussaufwärts an der Mündung des Weiltals zu Angesicht. 'Damals' brachten untermeerische Vulkane neben dem grünlichen Schalstein, der gleich beim benachbarten Gänseberg besichtigt wurde, große Mengen an eisenreichen Gasen in Stoffaustausch mit dem Meerwasser. Es entstanden eisenreiche Gele, die sich linsenförmig absetzten und heute bis zu 30% Eisen enthalten. Als wir den mitgeführten Hammer am Roteisenstein zum Einsatz brachten, hörte es sich an, als würde man auf einen Amboss schlagen ... na ja, jedenfalls war ein deutlicher Unterschied zu dem übrigen Gestein festzustellen.
Leider reichte der straffe Zeitplan nicht aus, um den Basaltsteinbruch und die Kissenlava am gegenüberliegenden Ufer der Lahn zu besichtigen. Dadurch wäre die vulkanische Aktivität unter Wasser dann endgültig bewiesen gewesen.
Stattdessen eilten wir am nächsten Morgen mit dem Rad weiter zum Besucherbergwerk Grube Fortuna. Die 'Große Führung' brachte uns dann in entlegene Winkel und dunkle Stollen. Und hier, ganz unten, wo kein Handy Empfang hatte, in der 'absoluten' Dunkelheit, da hörten wir dann das richtige Ambossgeräusch. Magneteisenstein!!! 70% Eisen, sodass beim Hammerschlag sogar Funken sprühen.

Lisa EBNER,
Daniela MÜLLER &
Marc GERHARD


Letzte Änderung am 12.09.2005
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