Erdkunde Erdkunde am Gymnasium Oberursel

Exkursion
Sächsische & böhmische Schweiz + Dresden

Donnerstag 14.04.2005 bis Samstag 16.04.2005


Was war eigentlich im Jahr 2002 mit der Elbe?

Hochwasser in Dresden - Bilder und Informationen (24.08.2002)

Bilder und Bericht von Joerg Meissner

Das von uns am Montag Abend noch auf der Website und in einem Sonder-Newsletter gemeldete Überlaufen der Talsperre Malter und auch der Talsperre in Klingenberg ist leider traurige Wirklichkeit. Teile von Tharandt, Freital und Dresden standen durch das Wasser der Weißeritz tief unter Wasser. Sirenen heulten Tag und Nacht. Weite Teile von Dresden waren ohne Strom und Telefon. Leider ist unser Büro an der Schweriner Straße auch direkt von den Fluten betroffen.

Am 16.8.2002 gegen drei Uhr überschritt der Pegel der Elbe den bisherigen Rekord-Stand von 1845 (8,77m). Semperoper und Zwinger stehen unter Wasser.

Einen Tag später erreichte die Elbe einen noch nie dagewesenen Rekordpegelstand von 9,40m - weite Teile von Dresden wurden überflutet. Rund 33.000 Menschen wurden evakuiert.

Mittlerweile hat sich die Elbe in Ihr Flußbett zurückgezogen - die Aufräumarbeiten haben begonnen. Doch die Beseitigung aller Schäden wird Jahre dauern...

historischer Höchststand: 17.8.2002 7.00 Uhr: 9,40 m

Quelle: http://www.dresden-online.de/index.php3?id=3493, zuletzt abgerufen am 19.4.2005

Pegelstand
Pegelstand in den 4 Tagen vor unserem Besuch.

Pegelstand
Pegelstand in den 4 Monaten vor unserem Besuch.

Pegelstand
Pegelstand in dem Jahr vor unserem Besuch.

Pegelstand
Pegelstand im August 2002.

Bildquelle: http://www.wetteronline.de/pegel/Elbe/Dresden.htm
Zweites Foto des Kirnitschtal Text über die Fährfahrt, Erlebnisse ..... bla bla bla bla bla bla bla Besonderheiten bla bla bla bla bla bla bla



Was hat das Hochwasser
wirklich angerichtet?

Der beruhigende Stand vom 20. November 2002

Dass das Hochwasser im Osten unseres Landes Schlimmes angerichtet hat, vor allem im Tal der Elbe - das weiss jeder. Das Fernsehen, die Zeitungen waren voll davon.
Welche Auswirkungen das letztlich auf den Tourismus in diesen Städten und Gebieten haben wird, weiss noch niemand.
Da gibt es Gegenden - vor allem in Sachsen und Sachsen-Anhalt -, die so zerstört sind, dass man noch immer nicht vorauszusagen wagt, wann sie wieder uneingeschränkt Feriengäste empfangen können. Das Wasser hat viele Jahre fleissiger Pflege an Landschaften, Bauten und Komfort zunichte gemacht. Für die Urlauber wäre es nicht so schlimm - sie können ja auch anderswo hinreisen. Für die Menschen in solchen Gebieten, die in den letzten Jahren weitgehend vom neu erwachten Tourismus im Osten lebten, ist es grausam.
Und ganz ungerecht ist es für diejenigen, bei denen das Wasser gar nichts angerichtet hat - aber die Gäste dennoch wegbleiben. Es sind Gäste, die sich geographisch keine grossen Gedanken machen: Warum sollen wir etwas riskieren? Fahren wir in den Schwarzwald!
Dem Schwarzwald wäre es ja zu gönnen (er zählt in diesem Jahr auch weniger Urlauber als sonst) - aber gerecht wäre es nicht. Im prächtigen Barockschloss Moritzburg, nahe bei Dresden, hörten wir: "Sonst kamen um diese Zeit täglich hunderte. Jetzt sind es gerade mal zehn."
Und dabei hat Moritzburg ausser in den Teichen, die Augusts Schloss umgeben, seit Menschengedenken keine grösseren Wassermengen gesehen.
Ähnliches gilt für berühmte Städte direkt am Elbufer - für Wittenberg, für Dessau. Wir haben in den letzten Wochen an dieser Stelle von REISERAT nach besten Wissen festgehalten, wie es im Tal der Elbe und drumherum wirklich aussieht - touristisch betrachtet. Und wir werden es weiter tun.

Quelle: http://www.reiserat.de/reisen_deutschland/fluesse/elbe/hochwasser.html, zuletzt abgerufen am 19.4.2005
Semperoper
Semperoper, wie sie sich uns präsentierte.

Hochwasser Semperoper
Bildquelle: http://wolkengalerie.mpch-mainz.mpg.de/HochwasserElbe/bilder/DresdenAug2002.jpg, zuletzt abgerufen am 19.4.2005
Hochwasser Semperoper
Bildquelle: http://www.dresden-online.de/gif/berichte/3493/1a.jpg, zuletzt abgerufen am 19.4.2005
Hochwasser Semperoper
Bildquelle: http://www.gbiu.de/Hamsterkiste/Sachunterricht/Flut/theaterplatz_17_08.jpg, zuletzt abgerufen am 19.4.2005

Dresden: Die barocke
Hauptstadt wird neu poliert

Dass die Dresdner ein schier übermenschliches Mass an Energie aufbringen, wenn es um den Erhalt ihrer Stadt geht, wurde nach dem Krieg hinreichend bewiesen. Dass diese Durchhalte-Dynamik noch längst nicht gestorben ist, zeigt sich jetzt wieder.
In den vergangenen Wochen ist Märchenhaftes geschehen. Auch in der barocken Altstadt am Ufer der Elbe, die man erneut ganz zerstört glaubte. Noch sieht man Schäden, die Wasser und Schlamm angerichtet haben - selbstverständlich. Aber das Positive hat längst wieder überhand genommen.

Was kann man wieder besuchen und besichtigen?

Der Zwinger. Die riesige Bau wurde sehr beschädigt. Vieles konnte gerettet werden. Bis auf die Gemäldegalerie "Alte Meister" waren alsbald alle Sammlungen wieder geöffnet - und auch die können Sie seit dem 9. November 2002 wieder besuchen. Der Hof des Zwingers wurde hergerichtet. Seit 1. September 2002 finden hier wieder Konzerte der Landesbühne Sachsen statt.

Die Semperoper. Sie musste für Aufführungen bis zum 9. November 2002 geschlossen bleiben, doch schon am 7. September 2002 begannen wieder Führungen durch das Gebäude.
Auch Positives hat die Katastrophe bewirkt: Die drei großen staatlichen Kultureinrichtungen - Sächsische Staatsoper, Schauspielhaus und Staatliche Kunstsammlungen - haben sich in den schweren Tagen zusammengeschlossen. Die Frauenkirche und die Synagoge stiessen als ständige Partner dazu.

Das Albertinum. Das weltberühmte Haus mit den vier Museen ist wieder geöffnet: Die Galerie Neuer Meister, die Skulpturensammlung, das Münzkabinett, das Grüne Gewölbe - alle lassen sich besuchen. Das gilt inzwischen übrigens auch für sämtliche Museen der Stadt.
Die Sächsische Dampfschifffahrt auf der Elbe ist auch wieder in Betrieb.
Und wie sieht es mit den Unterkünften aus? 10 000 Dresdner Gästebetten haben von der Katastrophe nichts gespürt. Die meisten betroffenen Hotels haben schon wieder geöffnet, jetzt auch das Hotel am Terrassenufer und der Alttolkewitzer Hof. Das Schlosshotel Pillnitz öffnet im Dezember 2002. Das Ibis-Hotel Bastei, das Ramada Treff Resident, das Westin Bellevue und das Mercure Newa bleiben allerdings noch bis 2003 geschlossen.

Quelle: http://www.reiserat.de/reisen_deutschland/fluesse/elbe/hochwasser5.html, zuletzt abgerufen am 19.4.2005



Was wir selbst herausbekamen.

Bildquelle: http://www.dresden-online.de/gif/berichte/3493/2a.jpg
In der Nacht zum 13. August hatte das kleine Flüßchen Weißeritz sein altes Bett in der Nähe des Umweltzentrums gefunden und ist durch Teile der Innenstadt in die Elbe geflossen. 05_04_16_newsimage11182.jpg
Erstes Foto des Marktes
Zweites Foto des Marktes http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~matheas/symb/drd_kl.gif In der Nacht zum 13. August hatte das kleine Flüßchen Weißeritz sein altes Bett in der Nähe des Umweltzentrums gefunden und ist durch Teile der Innenstadt in die Elbe geflossen.



Einige Überlegungen zu Ursachen.
Anlässlich des zweiten Jahrestages der Jahrhundertflut präsentiert das IÖR ab heute die Hochwasserereignisse der Elbe im Raum Sächsische Schweiz und Dresden von 1845, 1890 und 2002 online:
Elbe-Hochwasser - verschiedene Jahrhunderte auf einen Mausklick
http://map.ioer.de/website/hochw/index.htm Bei der Frage, wie Hochwasserereignisse entstehen, fällt der Blick zwangsläufig auf die Siedlungs- und Landnutzungsstruktur. Die Wirkungen von Einzelhandlungen - wie z. B. die Bebauung von potenziellen Überschwemmungsgebieten - müssen für sich betrachtet nicht unbedingt "umwelterheblich" oder "raumbedeutsam" sein. Bei einer Überflutung fehlen diese Flächen jedoch als natürliche Stauräume bei einem gleichzeitigen Anstieg der Schadenspotenziale.

Das Frühjahrshochwasser von 1845 überflutete innerhalb des heutigen Dresdner Stadtgebiets 3 093 ha (nach IÖR-Berechnung). Der damalige Pegelhöchststand an der Augustusbrücke wurde am 31.03.1845 mit 8,77 m erreicht. Am 17.08.2002 lag der Pegelhöchststand an der Augustusbrücke mit 9,40 m um 63 cm höher.
Erstes Foto des Marktes
Bildquelle: http://idw-online.de/pages/de/image11182, zuletzt abgerufen am 19.4.2005
Erstes Foto des Marktes
Überschwemmungsgebiete der Elbe für das Dresdner Stadtzentrum
Bildquelle: http://www.smwk.sachsen.de/elemente/bilder/forschung/forschung_region_DD_hochwasser.jpg, zuletzt abgerufen am 19.4.2005
Die Durchflussmenge als entscheidender Parameter eines Hochwasserereignisses lag jedoch 1845 signifikant höher (um ca. 570 m3 / s) als 2002 (4680 m3 / s). So wurde im Jahr 2002 auf Grund der Aufschüttungen, die im Zuge der Stadtentwicklung und -bebauung, des Elbausbaus im 19. Jh. sowie der Ablagerung von Trümmerschutt nach dem zweiten Weltkrieg entstanden waren, rund 20 % weniger Fläche im Stadtgebiet überflutet - 2 481 ha (ebenfalls nach IÖR-Berechnung). Dennoch war der Schaden im Jahr 2002 wesentlich höher. Wo liegen die Ursachen?

Innerhalb des jeweiligen Überschwemmungsgebiets betrug 1845 der Anteil der überschwemmten Siedlungsfläche 10,5 %, der Freifläche jedoch 89,5 %. Zwar wurde eine größere Fläche überflutet, jedoch blieb der Schaden an Gebäuden und Infrastruktur im Verhältnis gering. 107 Jahre später sah die Situation bei dem Sommerhochwasser der Elbe im Jahr 2002 vollkommen anders aus. Der Anteil der überfluteten Siedlungsfläche im Verhältnis zu der Gesamtüberflutungsfläche war durch Bebauung der Überschwemmungsflächen und Veränderungen der Gewässerstrukturen auf 50,1 % gestiegen. Entsprechend größer war auch das Schadenspotenzial. Als eine Konsequenz bestimmte die Landeshauptstadt Dresden mit Unterstützung des IÖR innerhalb weniger Monate neue Überschwemmungsgebiete. Diese wurden rechtlich verbindlich im Januar 2003 ausgewiesen, mit dem Ziel eine weitere Bebauung der Elbtalauen zu verhindern.

Quelle: Kolbe, Carsten: Elbe-Hochwasser - verschiedene Jahrhunderte auf einen Mausklick.- Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V., 2004, Online: http://idw-online.de/pages/de/news84654,zuletzt abgeufen am 19.04.2005.



Schon mal was von dem Flüsschen Wesenitz gehört?
Ein Vortrag 6 Monate vor der Flut!
Die Wesenitz mündet wenige Kliometer flussaufwärts von Dresden in die Elbe. Die Einzugsgebietsgröße beträgt 270 Km², die Gewässerlauflänge misst 70 Km und die Höhendifferenz von der Quelle (515m ü. N.N.) bis zur Mündung (115m ü. N. N.) beträgt 400m. Die Wesenitz ist ein typischer Mittelgebirgsfluss, der sowohl im Winter- als auch im Sommerhalbjahr Hochwasser führt. Während die Elbe als Bundeswasserstraße in der Verantwortung des Bundes und die Wesenitz als Gewässer 1. Ordnung in der Verantwortung des Landes stehen, stehen die Nebengewässer als Gewässer 2. Ordnung in der Gemeindehoheit - das sind 290 lfd. Fließgewässerkilometer - das Vierfache der Wesenitz.

Das Einzugsgebiet ist dominant landwirtschaftlich geprägt. Der Anteil der landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen beträgt etwa 70 % der Gesamtfläche. Der Waldanteil ist unterrepräsentiert. Mit einem Anteil von nur 18,5 % liegt er um 7,5 % weit unter dem sächsischen Durchschnitt. Der Nadelwaldanteil überwiegt mit 75 %, ein Hinweis darauf, dass die hohe Rate für die Interzeptionsverdunstung von 50 %, die für Laubwald unterstellt wird, hier nur für 25 % des Waldes erreicht wird.
Hangneigung
Das Wesenitzeinzugsgebiet hat mit 1,1 % einen nur sehr geringen Anteil an ebenen Flächen. Es überwiegen mit 82,5 % die flachhängigen Neigungen mit lehnhängigen Anteilen und etwa ein Sechstel des Einzugsgebietes weist lehnhängige Geländeformationen mit steilhängigen Anteilen aus.

Boden
Bindige Böden mit überwiegend großen Löß-Lehm-Anteilen, die zur Staunässe neigen, befinden sich auf 70% der Flächen im Einzugsgebiet, während sandige Böden mit einem guten Retentionsvermögen nur auf etwa einem Drittel aller Flächen im Einzugsgebiet zu finden sind.

Die gegenwärtige Landnutzung sowie die Hangneigungen und die anstehenden Böden im Einzugsgebiet der Wesenitz fördern vielfach lokal einen schnellen Abfluss der Niederschläge und begünstigen die Hochwasserbildung. Auch wenn bis jetzt an der Wesenitz HQ100-Hochwasser ausgeblieben sind, sind verstärkt gegensteuernde Maßnahmen zur Minderung des Niederschlagsabflusses im gesamten Einzugsgebiet durch die Kommunen, zu veranlassen.

Quelle: Siegel, Bernd: Der informelle Plan - eine Strategie zur Umsetzung von Maßnahmen zum vorbeugenden Hochwasserschutz - dargestellt am Flusseinzugsgebiet der Wesenitz/Sachsen.- Hochwasserworksop des Umweltbundesamts, Februar 2002, Online: http://www.umweltbundesamt.de/rup/hochwasser-workshop/praesentation/siegel-einleitung.html,zuletzt abgeufen am 19.04.2005.
Einzugsgebiet der Wesenitz
Bildquelle: http://www.umweltbundesamt.de/rup/hochwasser-workshop/praesentation/siegel-abb_1_s.png, zuletzt abgerufen am 19.4.2005
Landnutzung an der Wesenitz
Bildquelle: http://www.umweltbundesamt.de/rup/hochwasser-workshop/praesentation/siegel-abb_4_s.png, zuletzt abgerufen am 19.4.2005
Landnutzung an der Wesenitz
Bildquelle: http://www.umweltbundesamt.de/rup/hochwasser-workshop/praesentation/siegel-abb_5_s.png, zuletzt abgerufen am 19.4.2005
Landnutzung an der Wesenitz
Bildquelle: http://www.umweltbundesamt.de/rup/hochwasser-workshop/praesentation/siegel-abb_3_s.png, zuletzt abgerufen am 19.4.2005





Letzte Änderung am 21.01.2006
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