Angewandte Landschaftsökologie

H. 37

2000

81-90

Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz, Bonn



Die Bedeutung des Totholzes als Initiale zur Struktur- und Habitatverbesserung eines
begradigten Fließgewässers

Large wood as a Trigger to Improve Channel Morphology and Habitats in Regulated Streams

MARC  GERHARD    und    MICHAEL  REICH


6           Abstract

The Jossklein, a third-order stream in Central Germany, was restored by the addition of large wood in formerly regulated and straightened reaches. The wood was a by-product of the forest management in the floodplain and accumulated in the channel during peak floods. The added large wood improved the channel morphology and the variability of the water flow within four years. The variation in water depth and the width of the water level was considerably larger than in the regulated section. The extension of the semi-aquatic gravel bars was strongly correlated with the amount of large wood that accumulated in the single sections. The number of microhabitats was higher, while their dimensions were smaller in the restored sections. The density of macroinvertebrates and the species number increased in the restored sections.


7           Zusammenfassung

Durch den Eintrag von Totholz kam es an der Jossklein, einem kleinen Bach dritter Ordnung in Hessen, zur Renaturierung eines ehemals begradigten Bereichs. Das nach einer Durchforstung in der Bachaue liegengebliebene Totholz wurde durch Hochwasser in das Gewässer eingeschwemmt und bildete dort Akkumulationen. Das eingeschwemmte Holz verbesserte die Gewässerstruktur und steigerte die Variabilität in der Wasserführung innerhalb von vier Jahren. Die Unterschiede in der Wassertiefe und in der Wasserspiegelbreite wurde beträchtlich größer als im begradigten Referenzabschnitt. Die Ausdehnung von Kiesbänken im Uferbereich war mit dem Totholz, welches in den einzelnen Abschnitten akkumulierte, korreliert. Während die Größe der Mikrohabitate meist kleiner war, stieg ihre Anzahl in den totholzreichen Abschnitten gegenüber den begradigten Abschnitten an. Ebenso nahm die Dichte der Makroinvertebraten und die Zahl der Arten in den renaturierten Abschnitten zu.





Anschrift der Verfasser:
Marc Gerhard und Michael Reich
Institut für Landschaftspflege und Naturschutz
Universität Hannover
Herrenhäser Str. 2
30419 Hannover
E-mail: marc@gerhard-net.de


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