BayLFU Fachtagung - Fließgewässerdynamik und Offenlandschaften - 13. - 15. März 2001 H. 11 2001 61-72 Hrsg.: Bayerisches Landesamt fürt Umweltschutz, Augsburg











Identifikation von Fließgewässerstrecken mit Potenzialen zur eigendyna-
mischen Entwicklung: Möglichkeiten und Grenzen der Landschaftsanalyse
MARC GERHARD, Institut für Landschaftspflege und Naturschutz, Universität Hannover
1.  Einleitung
Viele Arten in Mitteleuropa sind Kulturfolger, die zunächst von der Umwandlung der ehemals weitgehend waldbestandenen Landschaft in ein Mosaik aus verschiedensten Nutzungen profitierten. Viele Arten besiedelten Sekundähabitate, die ihren ursprünglichen Lebensrämen sehr ähnlich sind.
Arten die ehemals in Flussauen und Feuchtgebieten vorkamen, etablierten sich auf feuchten Weiden und Wiesen und wussten die weiterhin gegebenen dynamischen Prozesse der Fließgewässer auszunutzen.
Mit der Vereinheitlichung und Intensivierung der Landnutzung nach FLurbereinigungen, der Zersiedelung und Zerschneidung durch Verkehrswege wurden viele der Arten wieder zurügedrängt.
Insbesondere menschliche Tätigkeiten, die zur Landgewwinnung dienten, wie Dränung von Aueflächen, Bergradigung von Flussläfen und Hochwasserschutzmaßnahmen erschwerten es, an den Lebensraum Fließgewässer und Aue angepasste Arten weiterhin adäquate Lebensräume zu finden. Die naturnahen Überreste ihrer permanent verkleinerten Lebensräume stehen heute unter Naturschutz; sie sind als Schutzgebiet ausgewiesen oder gehören zu einem der pauschal geschützten Biotoptypen.
Anders verhält es sich mit den Sekundärhabitaten, die Folge einer definierten Nutzung sind (z.B. Mahd). Viele Beispiele zeigen, dass nach der Aufgabe der Nutzung der dadurch entstandene Lebensraum an Lebensqualität verliert. In Auen trifft dies insbesondere auf Kiesgruben (siehe Untersuchungen am Obermain) und auf Feuchtwiesen zu.

Um der Wahrscheinlichkeit des Verlustes von Artenvielfalt in mitteleuropäischen Talräumen entgegenzuwirken, sind mehrere Möglichkeiten denkbar:
1. Veränderung der Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft, die extensivere Nutzung honoriert.
2. Einzelfallabhängige Aufrechterhaltung der Nutzung über bezahlte Pflegemaßnahmen.
3. Zulassung von mehr Eigendynamik an Fließgewässern.

Entscheidend für die Umsetzung der aufgeführten Möglichkeiten sind neben der Flächenverfügbarkeit die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen.
Ziel der im Folgendfen vorgestellten Methodik war es, im Rahmen der heutigen Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen der Entwicklung von Fließgewässern aufzuzeigen. Hiebei sollte zum einen die Möglichkeit einer weitgehenden Intensivierung, aber vor allem die Auswirkungen einer Extensivierung der Landwirtschaft bis hin zur völligen Aufgabe und Zulassung von eigendynamischen Prozessen an Fließgewässern betrachtet werden.
Die Bilanzierung von Flächen lässt eine naturschutzfachliche Bewertung zu (z.B. Mindestarealgröße für Rohrdommel oder Biber), es können dadurch weitergehend auch Aussagen zur ökonomischen Auswirkung getroffen werden.
2.  Methodik
2.1.  Gewässergröße
2.2.  Abgrenzbare Bereiche an Fließgewässern
2.3.  Szenarien
3.  Bearbeitungsraum
4.  Literatur
Clausnitzer, H.-J. (2991): Auswirkungen von Naturschutzmaßnahmen auf Libellen und Lurche: Ökologische Verbesserung an Bächen durch Rübau von Teichen. Natur und Landschaft 76: 145-151.
Ellenberg, H. (1996): Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. 623 Abb., 170 Tab., 1095 S.; Stuttgart.
Schnüll, R. (1994): Planung und Entwurf. - In Knoll E. H.: Der Elsner: Handbuch für Straßen- und Verkehrswesen, Planung, Bau Erhaltung, Verkehr und Betrieb; s. 1578 Berlin: S. 557-678.





Referent
Institut für Landschaftspflege und
Naturschutz
Universität Hannover
Herrenhäuserstrasse 2
30419 Hannover


Marc Gerhard Tel.: (0511) 762 - 19223
Fax: (0511) 762 - 3791
e-mail: marc@gerhard-net.de


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